In der langen Geschichte der Einblattdrucke stellen die speziell für ein junges Publikum produzierten Bilderbogen eine recht späte Erscheinung dar. Vorläufer dieser posterähnlichen Druckerzeugnisse zur Belehrung und Unterhaltung hatte es zwar bereits um 1400 gegeben. Doch markierten diese frühesten Drucke von Andachtsbildern, die in Holz geschnitten und später koloriert wurden, lediglich den Beginn einer Tradition, die sich über die folgenden 350 Jahre hinweg entwickelte und erst gegen Mitte des 18. Jahrhunderts mit der bewussten Aufnahme kindgerechter Sujets einen weiteren Zweig ausbildete.
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Die inhaltlich bescheidenen moralisierenden Anfänge wurden vergleichsweise rasch überwunden. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte sich eine derartige Themenvielfalt entwickelt, dass geradezu vom "goldenen Zeitalter" des Kinderbilderbogens gesprochen werden kann. Der Niedergang folgte allerdings umgehend. Bereits um 1860 war der Zenit überschritten.
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Abgesehen von Ausnahmen wie den Serien "Münchener Bilderbogen" bzw. den "Deutschen Bilderbogen", ließ die industrielle Massenproduktion nicht nur die Qualität hinsichtlich des inhaltlich-künstlerischen Anspruchs sondern auch des gesamten gedruckten Produkts sinken. Gleichzeitig entstand den Bilderbogen durch moderne Druckerzeugnisse wie illustrierte Zeitschriften, Bildpostkarten und Plakate eine Konkurrenz, die sie schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts vom Markt verdrängte.
Video eines 3 D Modells, erstellt aus dem nach wie vor unbeschnittenen Bilderbogen.
SBB Kinder- und Jugendbuchabteilung (Vorlage)
HTW Berlin -FB4 Game Design (3D-Model)
Video eines 3 D Modells, erstellt aus dem nach wie vor unbeschnittenen Bilderbogen.
SBB Kinder- und Jugendbuchabteilung
3D-Modell HTW Berlin -FB4 Game Design